Top
Schnellerfassung

261.0.052 / V6

3 Schallausbreitung

3.1 Luftschall

Unter Luftschall versteht man Schallwellen, deren Frequenz im Hörbereich des menschlichen Gehörs liegt und die sich in der Luft als winzige Schwankungen des atmosphärischen Drucks ausbreiten.

Die Luftschallübertragung von einem Raum in den anderen erfolgt entweder direkt durch Öffnungen, Spalten und Nebenwege oder durch Vibration von Trennbauteilen (Wand, Decke, Tür, Fenster usw.), die ihrerseits Luftteilchen des Nebenraums zum Schwingen bringen. Unerwünschte Luftschallübertragungen können mit Massnahmen zur Schalldämmung vermieden oder reduziert werden.

 img
Luftschall

Eine Luftschallreduktion erfolgt beispielweise durch Abkapselung. Dabei spielt das Schalldämm-Mass (R) der Wände, die die Schallquelle umschliessen, eine wichtige Rolle.

 img
Luftschallreduktion durch Abkapselung

3.2 Körperschall

Körperschall entsteht durch elastische Wellen, die sich in festen Körpern (z. B. Wände, Decken, Böden, Einbauten eines Hauses) ausbreiten und deren Frequenz im Hörbereich des menschlichen Gehörs liegt.

Körperschall wird durch geeignete Oberflächen teilweise als Luftschall abgestrahlt und dann im Inneren des Gebäudes hörbar. In diesem Fall spricht man von abgestrahltem Körperschall.

 img
Körperschallausbreitung in der Wand und abgestrahlter Körperschall

Typische Körperschallübertragungen sind die Schallübertragungen von Sanitärapparaten, Leitungen oder Küchenelementen. Durch korrekte Montage und entsprechende Entkopplungen, insbesondere durch den Einsatz elastischer, schallabsorbierender Materialien (z. B. Kautschuk), kann Körperschall unterbunden oder reduziert werden. Schallbrücken müssen unbedingt vermieden werden, um den Gesamteffekt nicht zu beeinträchtigen.

 img
Körperschalldämmung durch Entkopplung

3.3 Geräusche haustechnischer Anlagen

Für die Sanitärtechnik von Interesse ist auch der Schall, der sich im Wasser ausbreitet. In Sanitäranlagen entstehen Geräusche sowohl bei der Betätigung der Komponenten wie Armaturen oder WC-Spülungen, als auch in der Zuleitung und Entsorgung des Wassers. Wasserschall (z. B. in einer Armatur) kann durch geschickte Konstruktion leiser gemacht werden.

Durch Turbulenzen verursachte Fliessgeräusche (turbulente Strömung) können durch strömungsgeglättete Führung verhindert oder vermindert werden und Fallgeräusche können durch möglichst gerade Fallleitungen (ohne Umlenkungen) auf ein Minimum reduziert werden. Aufprallgeräusche können somit gar nicht erst entstehen.

Nussbaum Produkte werden nach Möglichkeit so entwickelt, dass sie für laminare Strömungen geeignet sind. Hier treten keine sichtbaren Turbulenzen (Verwirbelungen/Querströmungen) auf. Die Flüssigkeit strömt in Schichten, die sich nicht miteinander vermischen.