Top
Schnellerfassung

Kupfer begleitet die Menschheit schon lange. Es wurde bereits in den ältesten bekannten Kulturen, also vor rund 10’000 Jahren, verwendet. Kupfer ist ein leicht zu verarbeitendes Metall, das zudem als natürliches Mineral vorkommt (etwa als Kupfernugget in erstarrter Lava). Die Verfügbarkeit war im Vergleich mit anderen Metallen sehr hoch. Für die Entwicklung der Menschheit spielte Kupfer deshalb eine wichtige Rolle – zwischen der Steinzeit und der Bronzezeit lag die Kupferzeit. Die ersten Kupferbasislegierungen entstanden gewissermassen aus Zufall, indem erzhaltige Gesteine oder Erden, die Kupfer und andere Metalle enthielten, eingeschmolzen wurden. Die bekannteste Legierung ist zweifellos die Bronze: Hier wird Kupfer mit Zinn und Zink legiert, was einen aussergewöhnlich widerstandsfähigen Werkstoff ergibt. Im deutschen Sprachraum hat sich für die modernen Kupferlegierungen der Begriff «Rotguss» eingebürgert.  

Kupferkreislauf

Begehrtes Metall

Kupfer ist elektrisch leitfähig, korrosionsbeständig und kann zu 100 Prozent rezykliert werden. Auch aus Altmaterialien lässt sich problemlos einwandfreies Kupfer gewinnen. Dank der elektrolytischen Raffination kann das Kupfer restlos aus Kreislaufmaterialien wie etwa alten Rotguss-Armaturen oder kupfernen Dachrinnen zurückgewonnen werden.

Anstatt ständig neues Kupfer zu schürfen und einzuschmelzen, können wir also jenes Kupfer weiterverwenden, das bereits vor 50, 100 oder gar 1000 Jahren in Gebrauch stand. Es ist auch dieser faszinierende Zyklus über viele Generationen hinweg, der den Werkstoff Kupfer einzigartig macht. 

Das Recycling von Kupfer ist ausgesprochen sinnvoll. Die Graue Energie, welche für das Gewinnen, Aufbereiten und Einschmelzen von Erzen notwendig ist, entfällt bei der Wiederverwertung. Ebenso verlangt das Einschmelzen des Altmetalls nur einen Bruchteil jener Energie, die bei der Neumetallgewinnung aus Kupfererzen nötig ist.

Viel bedeutsamer als die Kupferproduktion aus Erzabbau ist deshalb das Altkupfer (Metallschrott). Bezogen auf die Kupferverwendung dürften rund 80 Prozent des gesamten Materials aus Altkupfer stammen.